Brillanter Auftritt in Australien

«Eher kurze erste Gerade, enge Kurven, technisch anspruchsvoll» erwiderte David Graf nach der Ankunft in Australien auf die Frage, wie sich die BMX-Piste in Brisbane in wenigen Worten beschreiben liesse. Und dann hielt der Schweizer Nationaltrainer fest, dass der Kurs seinen Athletinnen und Athleten behagen dürfte.

Wie sich den Geschehnissen des Wochenendes entnehmen lässt, lag der Zürcher richtig. Zoé Claessens war in Brisbane eine Klasse für sich. Setzte sich die Waadtländerin am Samstag in jedem ihrer Läufe durch, distanzierte sie am Sonntag im Final ihre stärkste Widersacherin Saya Sakakibara trotz suboptimaler Startposition um über eine halbe Sekunde. Im Gesamtweltcup stiess die 22-Jährige aus Villars-sous-Yens dank ihrer Weltcupsiege 3 und 4 auf den zweiten Platz vor. Die Australierin Sakakibara, welche beim Auftakt in Neuseeland dominiert hatte, verbleibt an der Spitze.

In der Gesamtwertung der Männer ist ein Schweizer die Nummer 1. Cedric Butti, in Rotorua Vierter und Zweiter geworden, war am Sonntag in Brisbane als Führender auf die Zielgerade eingebogen, ehe er den Olympiazweiten Kye Whyte aus Grossbritannien noch passieren lassen musste. Der Thurgauer verpasste seinen ersten Weltcupsieg um die Winzigkeit von sechs Hundertstel, zog dank seiner Konstanz auf höchstem Niveau aber am bisherigen Weltcupleader Joris Daudet (FRA) vorbei.

Ex-Weltmeister Simon Marquart wurde am Sonntag Neunter, nachdem er im Halbfinal lediglich einen Zehntel hinter dem nachmaligen Sieger Whyte Fünfter geworden und daher ausgeschieden war. Einen Achtungserfolg verzeichnete Filib Steiner; der erst 19-jährige U23-Weltmeister von Glasgow vermochte sich am Sonntag für die Elite-Halbfinals zu qualifizieren und beendete den Wettkampf als Zwölfter.

Nationaltrainer Graf sprach von einem «ausgezeichneten Saisonauftakt» und einem guten Omen: «Zwischen der Strecke von Brisbane und jener, die wir in Paris erwarten, sehe ich etliche Parallelen.» Wie sich die Olympiastrecke effektiv präsentiert, klärt sich Anfang April, wenn die Weltelite anlässlich des Olympia-Testevents in Paris zu Gast sein wird.